Pakistanische Teppiche gehören zu der turkmenischen Gruppe der Teppiche, zu denen auch die folgenden Länder zählen: Afghanistan, Pakistan, Turkestan, Turkmenistan und Usbekistan. Hier werden die Teppiche mit den Namen Afgan, Beludsch, Herat, Mauri, Tekke, Turmen, Buchara oder Jomud hergestellt.

Turkmenische Teppiche (sehr oft verwendeter Handelsname) sind sehr dicht und präzise gewebt (Standard : 200 000 Weberknoten pro Quadratmeter); meist haben sie niedrigen Flor (weniger als 10 mm) und sind in der Regel aus sehr guter Wolle gewebt. Kettfäden sind je nach Herkunft und Art des Teppichs aus Wolle, Baumwolle oder Seide.

Auf dem großen Gebiet der oben genannten Länder werden Teppiche mit unterschiedlichem Design hergestellt. Man unterscheidet dabei veraltete Ziegler-Teppiche, klassische Yomud-Teppiche mit einer großen Bordüre, einfarbige, sehr oft zweifarbige Beludsch-Teppiche mit dem Gul-Motiv, Produkte aus Turkestan, Salor- und Saryk-Teppiche sowie fast rote Tekke-Produkte . Das typische Design der turkmenischen Teppiche ist sehr klar und einfach. Die Farbstoffe für diese Teppiche sind aus natürlichen Rohstoffen gewonnen. Teppiche aus Pakistan sind sehr langlebig und eignen sich für stark belaufene Räume.

Die Webereikunst in diesen Regionen hatte ihre Blütezeit an der Wende des XIII. und XIX Jahrhunderts. Die Bevölkerungsgruppen, die sich mit der Kunst der Teppichweberei beschäftigen: Tekke, Jomud, Saryk, Tshodor, Ersari, Beschir, Kyzyl, Ayak oder Belutschen.

Unter den Teppichen sind insbesondere die Tekke-Teppiche zu nennen, die sich durch ihre charakteristische rote, ziegelähnliche Farbe und den Gul Dekorationen auszeichnen. Neben den Teppichen gehören auch Taschen und Kissen zu den Tekke-Produkten.

Gegenwärtig sind Ziegler Teppiche anerkannt, welches handgefertigte Teppiche aus Pakistan sind. Mit ihrer Herstellung begann die britische Firma Ziegler&Co. in der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts. Diese Teppiche werden mit traditionellen Methoden des alten Handwerks mit speziell gesponnener Wolle gewebt. Die Wolle wird mit Pflanzenfarbstoffen gefärbt. Der Flor dieser Teppiche ist sehr niedrig, sehr langlebig und hat Palmet Motive. So ein Teppich wird in der Endphase der Produktion mit Steinen gewaschen (stonewash), wodurch der Flor den Glanz erhält und stilistisch den antiken Teppichen angepasst ist (auch durch Ausbleichen in der Sonne). Sehr ähnlich werden auch die durch kaukasischen Teppiche inserierten Kazak Teppiche in Pakistan hergestellt, die unter dem Namen „Kazak Fine“ verkauft werden.

In Pakistan werden auch Buchara Teppiche hergestellt; sie werden in zahlreichen Werkstätten in Kaschmir (die Region zwischen Pakistan und Indien) angefertigt. Ein Buchara-Teppich hat große Webdichte und speziell geglänzte Wolle von sehr guter Qualität.

Gegenwärtig, vor allem in Pakistan, werden Repliken von alten, traditionellen orientalischen Teppichen aus der Provinz Arak in Persien hergestellt. Man verwendet alte Muster und alte traditionelle Motive. Typische Beispiele für solche Reproduktionen sind Ziegler und Kazak Teppiche, die den alten persischen Teppichen, wie Mahal, Serapi, Ardabil und Schirwan nachgebildet werden.

Pakistanische Teppiche werden aus australischer Wolle von guter Qualität hergestellt; Kettfäden werden aus Baumwolle gemacht. Die Herstellung von Teppichen in Pakistan wurde nach der Trennung des Landes von Indien wiederaufgenommen, als die meisten muslimischen Weber auf der pakistanischen Seite angesiedelt wurden. In solchen Städten wie Lahore, Karachi, Rāwalpindi werden massenweise Teppiche hergestellt und sie werden in zwei Typen gegliedert: Mori (mit bucharischen und turkmenischen Mustern) und Perser.